Zitat:"Wenn ich das Zitat von Florentino Perez höre, dieser Schritt sei alternativlos und dass es 2024 wegen Corona die ganzen Vereine nicht mehr geben würde, dann weiß ich nicht, ob das der Klub der Super-Reichen oder eher der Klub der Super-Verschuldeten ist."
Das ist der Kern der Sache, die haben teils gravierende Finanzielle Probleme. Es reicht nicht mehr nur die Drohkulisse aufzubauen, damit bei der CL mehr verdient wird, wie bislang. Corona ist hier Brandbeschleuniger.
Selbst wenn das aber so wie es angekündigt ist zu 100% einfach durchgewunken worden
wäre, wäre das in ein paar Jahren wieder so weit, weil es immer so läuft, dass mehr Geld nicht zur Kosolidierung genutzt wird, sondern ausgegeben wird. Es wird halt immer an der Verschuldungskante gewirtschaftet.
Tja, der Gegenwind ist groß, sehr groß sogar. Das haben die mit Sicherheit unterschätzt. Die haben ja bestimmt eine Marktanalyse gemacht und ich wette mit Euch, da kamen Zahlen bei raus, die in der Realität nie zu erzielen sind, weil das viele der eingeplanten Zuschauer ablehnen werden. Zumindest in Europa. Ob der US-Markt da alleine reicht?
Dass Paris dagegen ist, scheint erst mal irritierend, aber soweit ich weiß hängen die Besitzer bei BeInSports (oder so) mit drin, die was mit den Übertragungsrechten der CL zu tun haben, also eng mir der UEFA sind.
Was auch immer man schon mal gegen Bayern sagen kann, zumindest haben die Verantwortlichen dort ein besseres Gespür für die Fans Ihres Vereins und wussten dass das nichts wird. BVB natürlich auch, schon das mit der CL ist ja nicht ohne Gegenwehr.
Interesant fände ich die Frage ob die Österreicher daran teilnehmen würden, wenn sie gefragt würden. Sind den anderen aber wahrscheinlich zu "neureich".
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Sujektiver Einwurf:
Wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich seit ein paar Jahren den Traum, dass des eine Europaliga geben wird und dass wir dann die Bayern dort hin abgeben. Mit einer daraufhin wieder spannenden Bundesliga.
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Grundsätzlich finde ich die Idee der geänderten CL nicht mal schlecht. Oder würde ich auch eine Europaliga nicht schlecht finden. Aber natürlich ist die spezielle Ausprägung dann in einigen Punkten Mumpitz.
Nehmen wir die CL mal. Es gibt in anderen Sportarten Modelle wie man spielt ohne ein Komplettes Rundesystem. Ich kenne das beim Schach etwa mit dem Schweizer System, da wird jede Runde gelost und man spielt im Grunde immer gegen (ziemlich) gleichwertige Gegner (sofern man anfangs nicht absichtlich verliert, aber das ist ein anderes Thema).
Das hier heißt jetzt Schweizer Modell und hat entfernt etwas mit der Systematik zu tun, ich könnte mir vorstellen, dass der "Erfinder" durch das SwzSys angeregt wurde (scheint wie das ursprüngliche System unter dem Gesichtspunkt, wie kann kann man vorab schon alle Spiele festlegen).
Soweit kann man das machen, es wird ja auch in anderen Sportarten nicht immer nur (doppelte) Voll-Runde gespielt. Und mit den KO-Runden gleicht man auch die Ungenauigkeiten aus, die es zumindest beim SwzSys im mittleren Bereich gibt (100% Aussagekräftrig ist es oben und unten, es gibt daher auch eine Formal, wie viele Runden es sein müssen, um bei x Teilnehmern Y Plätze genau zu haben).
Nur ist hier dann wiederrum der Quatsch drin, dass dann noch mal die Plätze 9 bis 24 spielen. Warum nicht gleich 1-16 oder gar nur 1-8? Wenn 24 auch reichen kann, warum sollte Real oder Bayern sich dann anstrengen?
Auch hat das Team das gewinnnt mindestens 4 Spiele mehr, eventuell sogar 6, weil auf Platz 9.24 gelandet.
Letzte Saison wurde als Endturnier ausgetragen. Macht das doch als Standart. Vorrunde ruhig mit 10 Spielen. Dann noch 1x KO-Runde mit Hin- und Rück (1 bis 16) und die letzten Acht Spielen am Ende in 2 Wochen am Zentralen Ort (ca, SA / MI / SO). Innerhalb der Saison bleiben es 12 Spiele (6x Heim). Es ist nur eine Woche länger hinten raus.
Und natürlich der Quatsch bei den 4 zusätzlichen Plätzen. Grundsätzlich kein Problem, eventuell sogar besser mit 36 als mit 32 Teams, kenne das Modell nicht im Detail. Aber dass dann Plätze nach der 5 oder 10 Jahreswertung vergeben werden sollen? Aua.
Die nehmen immer wieder durchaus sinnsolle Sachen und bauen dann Dinge ein, wie bei der EL, dass welche von der CL runter kommen. Wer nur 3. in der CL wird, der ist halt raus. Punkt.
Das sind die Sachen die einem dann aufstossen und das ist es was die Funktionäre entweder nicht sehen wollen oder können. Solche Entscheidungen sind dann immer Geld- und nicht Sport-Entscheidungen.
Und man sieht ja, ist egal wie viel man gibt oder anbietet, genug ist es nie.
Fazit:
Ich kann noch nicht abschätzen ob die Vereine das wirklich durchziehen. Verhindern kann man das denke ich nicht, nur verzögern. Nur denke ich, dass die Konsequenz dann wirklich wäre, dass die aus den nationalen Ligen raus müssten, da können UEFA und die Nationalen Ligen nicht mehr anders, nach dem was bislang kam. Und ob dazu wirklich alle 12 bereit wären?
Kommt halt ganz darauf an, wie verzweifelt sind letztlich sind (Real und Barca wohl definitiv).
Noch zu den Spielern:
Verbot für Nationalmannschaften halte ich für schwierig. Die einzelnen Trainer könnten das natürlich immer sagen, aber ob die UEFA das kann? Hielte ich ehrlich gesagt auch zumindest aktuell für wenig sinnvoll. Ein Spieler hat ja kein Verschulden daran. Anders sieht es nach einer Übergangszeit aus, wenn man weiß man wechselt zu einem "Outlaw", bislang waren es ja normale Vereine.
Ganz ehrlich glaube ich sogar eher, dass die Superleague Vereine sagen werden wir stellen keine Spieler mehr ab, als umgekehrt. Wie bei NHL / NBA, wo das ja auch schon mal schwierig ist (etwa wegen Versicherungskosten).
PS:
Kennt jemand eine Liga in der das "Schweizer Modell" gespielt / angewandt wird?